Circustheater, Körperkunst | Australien

Acrobat

smaller, poorer, cheaper
Kulturhaus, Großer Saal 
Donnerstag, 29.5. | 21:00
Jo–Ann Lancaster, Simon Yates und Mozes zeigen drei Artistiksoli von je 20 Minuten aus Körper– Trapez– und Seilartistik, wie sie asketischer, purer, und ungeschminkter wohl noch nie zu sehen waren. Sie gehen gefährlich aufs Ganze, dekonstruieren das Trugbild des Manegenzaubers und legen spöttisch Allüre und schönen Schein der Akrobaten–Leichtigkeit bis auf die Haut bloß.

Unser Leben ist ein Drahtseilakt. Simon könnte in seiner Clownsnummer im Pyjama auf dem Seil jederzeit abstürzen und zeigt im wacklingen Balancieren unser tagtägliches Ringen um Kopf und Kragen. Jo und Mozes schwingen todesmutig am Trapez oder am Seil durch die Lüfte bis der Eindruck entsteht, dass sich ihre Körper aufzulösen und zu zerfließen beginnen – einem Gemälde von Francis Bacon gleich. Die Kunst dieser drei Vollblut–Akrobaten, die von Tim Barass mit einem höchst interessanten Soundtrack live begleitet werden, vereint phantastische Körperbeherrschung, derbe Comedy und atemberaubende Circuskunst zu einer noch nie gesehenen Performance mit intelligent eingezogenem doppelten Boden – jedoch ohne Sicherheitsnetz.

„Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen. Aber ein Taschentuch kann ein splitternackter Akrobat durchaus verstecken. Wo? Das muss man gesehen haben, in smaller poorer, cheaper, dem Punk–Zirkus der australischen Gruppe Acrobat – pur und sehr originell.“ (Hamburger Morgenpost)

„Der nackte Wahnsinn: An den Grenzen des Körpers“ (Badische Neueste Nachrichten)