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Michael Quast & Philipp Mosetter

Schiller - Verrat Verrat, und hinten scheint die Sonne
Mittwoch, 7.9. | 20:00
Von Schiller lernen heißt, kompromisslos möglichst alles und nur das Größte zu wollen, und zwar sofort. Der Bühnentausendsassa Michael Quast und die personifizierte Fußnote Philipp Mosetter machen sich auf, an diesem Anspruch ganz im Schillerschen Sinne zu scheitern – nämlich grandios!
 
Nachdem sie sich schon Goethes Faust auf unwiderstehliche Weise angenommen haben, lautet das bewährte Rezept: aus einem konzentrierten Nichts heraus mit größtmöglicher Ernsthaftigkeit ein Maximum an Komik erzielen, und zwar sofort. Dabei spielt der Apfel als Schillers Lebensmotiv (vom Vater, der sich als Pomologe hervortat, über die berühmten faulen Äpfel in der Schreibtischschublade bis zum Apfelschuß im letzten Stück "Wilhelm Tell") ebenso eine Rolle wie die Bedeutung von Schillers Krankheiten für seine Werke. Im Grunde war Schiller pausenlos krank. Angefangen beim hartnäckigen Husten in der Kadettenanstalt bis zur finalen Tuberkulose in Weimar, was anhand der Dramen sehr schön beleuchtet werden kann.
 
Quast spielt diesmal nicht nur alle Rollen, er spielt auch alle Krankheiten.
Mosetter diagnostiziert, interpretiert und macht Therapievorschläge.
Ein Abend, der uns Schiller fast schon wieder sympathisch macht.
 
„Zwei Kabarettisten finden den wahren Schiller. Unzweifelhaft ein Höhepunkt im Schiller–Jahr, mit dem Zeug zum Klassiker. Man sollte ihren Vortrag zum Pflichtprogramm in Deutsch–Leistungskursen machen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.4.2005